Gute Zahnmedizin

Hilfsmittel

Hilfsmittel haben zahlreiche Aufgaben: sie können Zähne, Gingiva, Hände und Geräte vor dem Kontakt mit unerwünschten Stoffen schützen, Blutungen stillen, die Formgebung der Füllungen erleichtern, Schmerzen lindern usw. usf.
Zwar sind Adhäsive, Quecksilberdampf, Speichel und Blut praktisch nicht giftig, und Verschlucken, Einatmen oder Berühren einer kleinen Menge ist unschädlich, und die Hilfsmittel führen nicht automatisch zu besserer Qualität. Aber persönliche Vorlieben und Geschicklichkeiten, Arbeitserleichterungen und die Industrie mit ihren immer raffinierteren Produkten haben die Hilfsmittel zu einem entscheidenden Faktor gemacht.

Inhalt:


Teflonband

In meinen Händen hat sich in den letzten Jahren das Teflon zu einer äusserst effizienten Arbeitsoptimierung entwickelt. Es freut mich, dies hier mitteilen zu dürfen.

Vorteile

  • optimierte Trockenlegung
  • Verbesserte Retraktion der Gingiva
  • Formstabilität verbiegbarer Matrizen
  • Hydrophobie
  • Verzicht auf Hämostatika und Sulcusfäden
  • Kontaktverminderung Monomere mit der Mundschleimhaut

Benötigte Instrumente / Vorbereitung

  • Kleiner Spatel (nicht zu dünn, aber nicht zu breit)
  • Pinzette
  • Gerader Stopfer
  • Trockenlegung der zu bearbeitenden Oberfläche (Zahn / Gingiva / Matrize)
  • Trockenes Teflonband
  • Instrumente befeuchten (Speichel / Wasser)
Teflonband
Teflonband

Anwendungsbereiche

  • Bei Abformungen
    • Ein erstes Band wird auf den Zahn gelegt und mit dem Spatel unter die Gingiva geschoben. Es wird beim Einschieben mit der anderen Hand und einem Stopfer in situ gehalten. Dieses erste Band wird wenn möglich komplett unter die Gingiva gestopft. Jetzt ist die Gingiva retrahiert und kann die Abformung erfolgen.
  • Klasse V Füllung (Bild 1)
    • Wenn es nicht möglich ist, das erste Band ganz unter die Gingiva zu stopfen, kann bereits jetzt der überstehende Teil über die Gingiva geklappt werden. Falls das erste Band unter der Gingiva Platz hat, wird ein zweites Band über den Zahn gelegt und ein wenig unter die Gingiva gestopft. Danach umklappen, über die Papillen legen, ggf am Nachbarzahn unter die Gingiva stopfen. Jetzt kann die Klasse V Füllung gemacht werden.
  • Teflon-Formgebung (Bild 2)
    • Unter Verwendung von genügend Teflon und dessen Komprimierung, bei der es sehr stabil wird, kann eine matrizenähnliche Form erreicht werden.
  • Abdichtung einer Matrize / Keilersatz (Bild 3)
    • Matrizenlegung, Platzierung des Keils
    • Undichte Stellen eruieren
    • Mit einem stabilen Spatel oder einem Stopfer Teflon an die Aussenseite der Matrize (evt zwischen Keil und Matrize) platzieren und gut an- / eindrücken.
  • Bessere Matrizenstabilität bei Matrizenring (Bild 4)
    • Matrizenlegung und Platzierung des Keils
    • Falls ein Ring die Matrize verformt: Teflon zu einer Kugel formen und interdental positionieren
    • Matrizenringe platzieren
  • Bessere Matrizenstabilität bei Matrizenring und angrenzender Kavität (Bild 5)
    • Matrizenlegung und Platzierung des Keils
    • Matrizenringe platzieren
    • Die angrenzende Kavität, die zweizeitig gemacht wird, kann mit Teflon gefüllt werden. So kann das Füllungsmaterial gut gestopft werden, ohne die Matrize in die angrenzende Kavität hinein zu drücken.
  • Isolierung der Nachbarzähne (Bild 6)
    • Bei Freihandaufbauten werden die Nachbarzähne durch das Teflonband vor Ätzgel, Bonding und Kunststoff geschützt. Die vernachlässigbare Dicke des Teflons gewährleistet einen Kontaktpunkt ohne vorherige Spreizung des Interdentalraums.
  • Individualisierung eines Holzkeils
    • Ist der Holzkeil ein wenig zu schlank und der Nächstdicke ein wenig zu dick?
    • Keil mit Teflon umwickeln, bis gewünschte Dicke erreicht ist
  • Verschluss Implantatschraubenkanal
    • unter Komposit
  • Verschluss Kanaleingänge
    • unter Provisorium bei Wurzelbehandlungen
  • Und vieles mehr
    • es sei der Fantasie keine Grenze gesetzt
Klasse V
Bild 1: Klasse V-Füllung. Retraktion der Gingiva und Isolierung der zu bearbeitenden Zahnoberfläche.
Teflon-Formgebung
Bild 2: Teflon-Formgebung. Trockenlegung, Retraktion durch eine erste massive Schicht Teflon. Erreichen einer homogenen Oberfläche durche eine zweite Schicht, einfach darübergelegt, in Sulcus verankert und mit Flow bukkal und palatinal fixiert. Nun ist die Konstruktion mit einer Matrize vergleichbar.

15.3.2017

Zahnarztpraxis Dr. Hirt
Dr. med. dent. Stefanie Hirt
Leimern 3
3150 Schwarzenburg
Tel 031 731 07 51

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Matrize mit Hilfsmittelband abdichten
Bild 3: Abdichten Matrize / Keilersatz, minimalinvasive Fixierung einer Matrize
Matrizenstabilität
Bild 4: Matrizenstabilität. Mit Teflon kann die Matrize schön an den Zahn angelegt und gegen die Verbiegung durch die Ringe stabilisiert werden
Angrenzung
Bild 5: Matrizenstabilität bei angrenzender Kavität
Isolation
Bild 6: Isolierung der Nachbarzähne bei Freihandaufbau